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Rockit Week 2018 – Ein Erfahrungsbericht

20.08.2018 – Im Anschluss an den landesweiten Ideenwettbewerb lädt die Universität Rostock traditionell alle prämierten Teams zur Rockit Week ein. Im Rahmen dieses sechstägigen Intensiv-Workshops arbeiten sie interaktiv, in einer Mischung aus Theorie sowie Gruppen- und Einzelarbeiten, an der Weiterentwicklung ihrer Ideen. Auch wir, das Team „Duftmanufaktur“, hatten die Gelegenheit unser Geschäftskonzept zu verfeinern. Unser Ziel war, offene Fragen bezüglich unseres Geschäftsmodells zu beseitigen und zunächst eine grobe Gliederung für einen Businessplan sowie einen Antrag auf EXIST-Gründerstipendium zu erarbeiten. Dabei unterstützten uns die beiden Coaches Andreas Voss und Janina Freigang, die eine sehr angenehme und produktive Atmosphäre schufen. Aufgelockert wurde der straffe Zeitplan durch Gastvorträge von Christian Wegner (ETL Unternehmensberatung AG), Christian Tholen (Universität Rostock Service GmbH) und Gerhard Wegener (ALEXIS Fashion Agency GmbH) als Experten zu den Themen „Rechtsformen von Unternehmen“, „Gewerbliche Schutzrechte“ und „E-Commerce“.

Zunächst erarbeiteten wir Schritt für Schritt das Nutzenversprechen unseres Geschäftskonzepts für Kunden und Wertschöpfungspartner und optimierten darauf basierend unsere Lieferketten sowie unseren Marketingplan. Dabei wurden uns Werkzeuge wie Design Thinking, Business Modell Canvas und verschiedene Reflexionsmethoden näher gebracht.

Unsere Highlights waren der Fokus auf eine schnelle Umsetzbarkeit der Workshopinhalte und
die Einzelsessions mit Experten. Durch die praxisorientierten Methoden und die direkte Umsetzung im Plenum konnten wir unser Geschäftskonzept sukzessive verfeinern und bekamen sofort Feedback der Coaches und der anderen Teilnehmenden. Im Anschluss an die Gastvorträge konnten wir in Einzelgesprächen unsere Fragen zur passenden Unternehmensform, Patentierungsmöglichkeiten und Besonderheiten des E-Commerce Marketing stellen und fuhren am Sonntag mit soliden Grundlagen für unseren Businessplan und einen EXIST-Förderantrag nach Hause. Nicht nur inhaltlich, auch persönlich, hat uns diese Woche viel Spaß gemacht. Vielen Dank an alle Organisatoren, die Coaches und das ZfE der Universität Rostock.

Foto: Benedikt Hirthammer, Visual Thinking Process
Fotograf: Rima Rifai
Text: Rima Rifai und Benedikt Hirthammer

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Nobelpreisträgertreffen: Auszeichnung für Greifswalder Nachwuchsforscher

Für den „Bayer Open Science Startup Pitch“ in Lindau wurden aus den eingereichten Ideenskizzen elf für die Vorstellung ausgewählt. Auch Florian Siegerist erhielt wie alle anderen sechs Minuten Zeit, um seine Ideenskizze „PEMP Your Kidney – Rapid Evaluation of Kidney Morphology” zu präsentieren. Daran schlossen sich fünf Minuten Diskussion mit der Jury an.

Mit einer universitären Ausgründung soll die Diagnose von Nierenerkrankungen von Patienten verbessert und gleichzeitig ein neuartiges Werkzeug für die Nierenforschung entwickelt werden. „Mit dieser Methode sind wir in der Lage, deutlich schneller und präziser als bisher die Struktur von Gewebeproben der Nieren zu beurteilen. Außerdem wird sie uns helfen, bessere Medikamente zur Behandlung von Nierenerkrankungen zu entwickeln. Immerhin leidet weltweit jeder Zehnte an einer Nierenerkrankung“, so Florian Siegerist.

In Greifswald freute man sich ebenfalls sehr über den Preis; Florian Siegerist gehört dort zum Team NIPOKA, das ein Verfahren zur schnellen, exakten und quantitativen Bestimmung der Funktionsfähigkeit der Niere mit Hilfe der Superresolution-Mikroskopie als Dienstleistung anbieten will. „Nach dem Erfolg beim Ideenwettbewerb UNIQUE der Universität Greifswald ist dies ein weiterer Erfolg für das Team NIPOKA. Wir freuen uns, dass Herr Siegerist mit dem neuen Verfahren zur Nierendiagnostik und dem darauf aufbauenden Vermarktungskonzept auch auf nationaler und internationaler Ebene eine hochkarätig besetzte Jury überzeugen konnte“, so die Professorin Nicole Endlich.

Foto: Florian Siegerist während des Lindau Nobel Laureate Meetings
Fotograf: Christian Flemming/Lindau Nobel Laureate Meetings
Text: Jan Meßerschmidt

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Gründen und Vietnam

20.03.2019 – Deutschland startet aktuell eine großangelegte institutionelle Gründerinitiative für Hochschulen. Das EXIST-Potentiale-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums möchte drei Ziele erreichen: gründungsfördernde Strukturen aufbauen, regionale Vernetzungen zu initiieren und deutsche Hochschulen als „global player“ bei wissenschaftsbasierten Gründungen zu positionieren. Die Universität Greifswald hat sich erfolgreich um eine sechsmonatige Konzeptphase beworben. Wir haben den Fokus zunächst auf die ersten beiden Ziele zum Aufbau vernetzter Gründungsstrukturen gesetzt. Dies scheint für die Universität Greifswald erreichbar und realistisch, schauen wir auf die mittlerweile erfreulichen Erfolge bei Gründungsstrukturen und Start-ups. Dies schlägt sich auch in einem guten Abschneiden bei Gründerrankings nieder. Unrealistisch erschien uns jedoch, dass die Universität im Bereich wissenschaftlicher Start-ups auf internationalem Parkett punkten kann gegenüber den üblich Verdächtigen wie der TU München, dem KIT oder der FU Berlin.

Doch weit gefehlt: Gespräche mit vietnamesischen Medizin- und Pharmazie-Universitäten im Rahmen eines Erasmus+ Projektes, an dem sich die Universität mit der Universitätsmedizin gemeinsam mit dem Karolinska-Institut in Stockholm beteiligt, zeigen eine andere als die eigene vorsichtig zurückhaltende Sichtweise auf die Gründer- und Transferstrukturen der Universität. So sieht sich Vietnam in einer vergleichbaren Situation wie die östlichen Bundesländer nach der deutschen Wiedervereinigung: Strukturschwäche, im Aufbau begriffene Forschungsstrukturen, kaum Kooperationen mit Unternehmen und nahezu keine wissensbasierten Unternehmensgründungen aus Universitäten. Und auch wenn es Gegenstand des EU-Projektes ist, genau hier zu unterstützen, scheinen europäische Universitäten wie das Karolinska-Institut aus vietnamesischer Sicht als Beispiel von rein akademischem Interesse. Die dort vorhandenen Strukturen sind für Vietnam in absehbarer Zeit unerreichbar. „Lean Structures“ hingegen, wie sie an der Universität Greifswald bestehen, um studentische und wissenschaftliche Ideenträger für unternehmerische Selbstständigkeit zu sensibilisieren, zu motivieren und zu qualifizieren oder aber den Forschungs- und Entwicklungsbedarf von Unternehmen mit der Expertise der Universität zusammenzuführen, stoßen auf größtes Interesse. So wurde eben dies in den Fokus eines soeben bei der EU beantragten Folgeprojektes gerückt.

Was wir daraus lernen können ist, dass das an der Universität Greifswald Erreichte durchaus mit Selbstbewusstsein nach außen getragen werden kann. Dies gilt nicht nur gegenüber Schwellenländern wie Vietnam und nicht nur im Transferbereich. Auch in der Nachwuchsförderung, dem Mentoring, in innovativen Lehrformaten wie auch den Forschungsschwerpunkten und vielen anderen Bereichen hat die Universität Greifswald sich konkurrenzfähige Alleinstellungsmerkmale erarbeitet. Und dies wird uns von anderen bestätigt. Warum also nicht das Greifswalder Modell als internationaler Exportschlager für erfolgreichen Transfer?

Foto: Projektworkshop des Erasmus+ Projektes Edushare an der Hue University of Medicine and Pharmacy (Vietnam)
Fotograf: Dr. Stefan Seiberling
Text: Dr. Stefan Seiberling

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